Feuerwehr Wächtersbach führt neues Funksystem ein
Feuerwehr Wächtersbach führt neues Funksystem ein
Digitalfunk lässt weiter auf sich warten
Da es immer noch nicht absehbar ist, wann der Digitalfunk für die Feuerwehren im Main-Kinzig-Kreis eingeführt wird, hat die Feuerwehr Wächtersbach kurzfristig ein neues Funksystem für die Einsatzkräfte eingeführt.
Nach einer kurzen Marktstudie entschied sich die Feuerwehr Wächtersbach dazu, aktuelle Android-Smartphones der Vorgeneration zu kaufen. Als Funktechnik wird WLAN eingesetzt. Die zugehörigen Access-Points (AP) sind auf jeweils auf dem ELW 1, HLF 20/16, HTLF 16/25 und TLF 16/25 vorhanden und ermöglichen das Aufspannen einer großen Funkzelle oder die Aufteilung auf mehrere dedizierte Funkzellen. Durch die werksseitige Verschlüsselung (WPA2) wird ein Mithören des Funkverkehrs durch Außenstehende unmöglich.
Durch den Einsatz der kostenlosen Software Teamspeak für PCs und als App für Smartphones in Verbindung mit hitzebeständigen Headsets ist es jetzt möglich, jedes Mitglied eines Trupps mit einem Funkgerät auszustatten. Durch die Sprachaktivierung (Voice Activation) wird die truppinterne Kommunikation wesentlich vereinfacht, da keine Sprechtaste mehr gedrückt werden werden muss. Zusätzlich ist es eine Vereinfachung für den Einheitsführer und die Atemschutzüberwachung, da in der grafischen Oberfläche von Teamspeak angezeigt wird, wer gerade spricht und zusätzlich der Name der sprechenden Person angezeigt wird.
Ebenfalls fällt die Problematik der Kanalumstellung weg; über die Software bzw. App ist es problemlos möglich verschiedene Einsatzkräfte in frei wählbare Kanäle (sogenannte Channels) zu verschieben bzw. neu zu gruppieren.
Die Software hat sich als sehr anwenderfreundlich herausgestellt, auch ungeübte Einsatzkräfte konnten diese intutiv bedienen. Somit ist sichergestellt, dass es in Stresssituationen nicht zu Bedienfehlern kommt.
Auch für die Führungskräfte ist es sehr von Vorteil, da sie in der grafischen Oberfläche sehen können, welche anderen Führungskräfte in welcher Funktion an der Einsatzstelle bereits eingetroffen sind und sich im Funknetz eingebucht haben.
Wenn zu wenige Funkgeräte vorhanden sind, hat es sich bewährt, auf Privathandys der Kameraden zurückzugreifen. Diese werden im Einsatz in der Regel sowieso mitgeführt, die Apps sind kostenlos im AppStore bzw. Google Play erhältlich und erweitern so die Kommunikationsmöglichkeiten ernorm.
Die aktuelle Umstellung dient auch als Testphase für den Main-Kinzig-Kreis, hier wird momenten eine Studie durchgeführt, in wie weit sich das System bewährt und wie es sich auf die Anforderungen des Main-Kinzig-Kreises portieren lässt. Erste Ergebnisse werden mit Spannung erwartet.
Bilderklärung: Das Bild oben rechts zeigt den Angriffstrupp während einer Übung bei der Überprüfung der Funkverbindung. Das Bild links zeigt die grafische Oberfläche während einer Übung.